Once There Were Commons
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch19.00-22.00
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für Kinder und Erwachsene
auf Englisch/auf Französisch/auf Portugiesisch
In einem scheinbar außer Kraft gesetzten Raum und einer außer Kraft gesetzten Zeit wurde alles Land gemeinschaftlich genutzt. Ein Teil davon ist nach wie vor Teil dieses Gemeinwesens, ein anderer Teil könnte dafür zurückgewonnen werden. Je tiefer das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Land ist, desto größer sind auch Willen und Antrieb, es zu versorgen und zu verteidigen. Dennoch werden wir immer wieder von der allgegenwärtigen Gewalt des Menschen gegen die Umwelt heimgesucht: die Besorgnis über den umfangreichen Lithiumabbau, der für die Bergregionen im Norden Portugals geplant ist, die Bergbauaktivitäten im Südwesten Brasiliens und in Nordfrankreich, die erodierten Berge und die gestörte Artenvielfalt. Und dann, ein von Staunen durchzogenes Land, eine Allmende, in Südengland – darin erinnern uns die Diggers an ihr Bestreben, das Land für und mit allen zu erhalten.
Quando a terra foge / Wenn das Land davonläuft
(Frederico Lobo, Portugal, 2024, 30 min, OmeU)
Inmitten des Nebels und des Labyrinths der Zeit, während Maschinen die geologischen Tiefen des Berges erforschen, sucht ein Hirte nach einer entlaufenen Kuh. Die Kindheit findet ihren Weg zurück, der Berg verwandelt sich, der Zyklus geht weiter.
Olhe bem as Montanhas / Look Closely at the Mountains
(Ana Vaz, Brasilien, Frankreich, 2018, 30 min, OmeU)
“ Schau dir die Berge genau an! „: Dieser Satz wurde vom Künstler Manfredo de Souzanetto während der Jahre der brasilianischen Diktatur geprägt. Bergbauaktivitäten zerstörten die Umwelt im Bundesstaat Minas Gerais im Südwesten des Landes. Durch den Schnitt zieht Ana Vaz Parallelen zwischen dieser Region und dem sehr weit entfernten Nord-Pas-de-Calais in Nordfrankreich, das ebenfalls durch mehr als drei Jahrhunderte Bergbau geprägt ist. Auf der einen Seite plagen erodierte Berge die Bewohner mit tödlichen Erdrutschen. Diese hohlen und ausgehöhlten Berge werden zu Behältern einer geisterhaften Erinnerung. Auf der anderen Seite, in Frankreich, werden die Abraumhalden des Bergbaus zu Bergen und Reservoiren der biologischen Vielfalt, wo die Schwelle zwischen Natur und Technik nicht mehr zu erkennen ist.
Black Pond
(Sarah Jessica Rinland, UK, 2018, 42 min, OmeU)
Black Pond erforscht die Aktivitäten auf einem Gemeindeland in Südengland. Früher von den Agrarsozialisten des 17. Jahrhunderts, den Diggers, bestellt, wird das Land heute von einer naturhistorischen Gesellschaft (Natural History Society) betrieben, die sich unter anderem mit Fledermaus- und Mottenfängen, Mykologie, Baummessungen und botanischen Wanderungen beschäftigt. Nachdem zwei Jahre lang auf dem Gelände gefilmt worden war, wurde das Filmmaterial den Mitgliedern der Gesellschaft gezeigt. Ihre Erinnerungen und Reaktionen wurden aufgezeichnet und später als Teil der Filmkommentare verwendet. Der Film beschäftigt sich eingehend mit der Beziehung des Menschen zu Land und Natur.
Dieser Filmabend ist Teil der Filmreihe Das Flüstern des Landes. Das gesamte Program findet ihr hier: Das Flüstern des Landes. Eine Filmreihe über Widerstände, Hoffnung und unerwartete Allianzien.