Verbotene Landschaften
Von Samen, Aromen und entwurzelten Erinnerungen11.00-15.00
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für Kinder und Erwachsene
Arabic/auf Deutsch/auf Englisch
Das Ziel des Workshops ist es, palästinensische, libanesische, jordanische und syrische sowie andere diasporische-Communities durch das kollektive Wissen über wilde Pflanzen, gemeinsame Kämpfe und traditionelle Rezepte in Verbindung zu bringen.
Wir freuen uns besonders über Familien in der Diaspora mit Bezug zu Palästina, dem Libanon, Jordanien und Syrien, da sich dieser Workshop speziell mit Pflanzen aus dieser Region befasst. Andere Gemeinschaften/Menschen in der Diaspora, die sich von ihrem indigenen Land getrennt fühlen, können den Workshop als Gelegenheit nutzen, die Verbindung zu ihrem Heimatland wiederherzustellen und ihre Erinnerungen und ihre Neugier auf Wildpflanzen wiederzuentdecken.
Meldet euch über diesen Link an:
Unsere Veranstaltung besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil des Workshops erkunden und sammeln wir Wildpflanzen, während im zweiten Teil das gemeinsame Kochen im Mittelpunkt steht.
Wir werden die Wildpflanzen und Bäume, die im Spore Garten und in der angrenzenden Umgebung wachsen, kennenlernen und ihre Verwandtschaft zur Flora des historischen Palästinas erkunden und unsere Recherchen dazu teilen. Gemeinsam wählen wir die Pflanzen aus, die wir beim gemeinsamen Kochen verwenden wollen. Wir stellen die Grundzutaten für die Zubereitung der Speisen zur Verfügung, wie z.B. die gebackene Teigtasche Fatayer und einen Salat nach Tabouleh-Art. Das gemeinsame Kochen basiert auf den Ideen und Rezepten der Teilnehmenden. Dazu können auch gern eigene zusätzliche Zutaten mitgebracht werden. Außerdem bereiten wir auch Tees aus den gesammelten Kräutern zu.
Wir werden Geschichten und Erinnerungen teilen, die mit den lokalen Pflanzen und ihren Geschwistern in der Levante verbunden sind - sowohl bei der Nahrungssuche als auch beim gemeinsamen Kochen. Auch Verweise auf andere Diaspora-Erfahrungen sind herzlich willkommen. Die Philosophie des Workshops ist von zwei zentralen Konzepten geprägt: Verwandtschaft und Solidarität.
Verwandtschaft: Aus einer sozialen und ökologischen Perspektive hebt sie die Verbindung zwischen Menschen, Pflanzen und dem Ort hervor. Pflanzen aus derselben Pflanzenfamilie, die sowohl in Deutschland als auch in Palästina wachsen. So werden die Teilnehmer*innen die Kontinuität und das Erbe ihres kollektiven Wissens über Pflanzen und Menschen erforschen, das mit den Ländern verbunden ist, in denen dieses Wissen verwurzelt ist.
Solidarität: Sich bewusst zu werden über die Schnittstellen zwischen den Geschichten von Menschen, Pflanzen und Orten mit denen anderer Regionen, fördert die Solidarität. Durch die Linse der Pflanzen werden die Teilnehmer*innen Gemeinsamkeiten entdecken – geteilte Kämpfe sowie Verbindungen zu drängenden globalen Themen wie Wasserknappheit, Umweltveränderungen und kulturellem Widerstand.
Palästina hat jene vereint, die für kollektive Befreiung kämpfen. Wir hoffen, dass wir durch das Pflanzen von Samen aus Palästina und benachbarten Regionen dazu beitragen, das Erbe und die Kultur zu bewahren, die tief in diesen Samen und Pflanzen verwurzelt sind, während wir gleichzeitig verschiedene Gemeinschaften in der Diaspora miteinander verbinden. Es ist uns wichtig, die Zusammenhänge der globalen Kämpfe zu verstehen und auch diejenigen, die in der Diaspora leben und deren Länder und Völker von Krieg, Zerstörung, Ökozid und Vertreibung betroffen sind, einzubeziehen. Indem wir voneinander über unsere Länder und Pflanzen lernen, teilen wir aktiv Geschichten und Erinnerungen, die Formen des Widerstands, der Widerstandsfähigkeit und der Befreiung sind. Wir schaffen Verwandtschaft durch unsere Verbindung zu unseren geliebten Herkunftsländern und Solidarität mit Palästina.
Über den Veranstalter:
Fighting Seeds ist eine mehrphasige Initiative, die das Sammeln von Saatgut, Geschichtenerzählen und künstlerischen Ausdruck zusammenbringt, um den Beitrag der Pflanzen im aktiven Widerstand zu würdigen, und das palästinensische landwirtschaftliche Kulturerbe zu feiern und zu bewahren.
Unsere Mission ist es, diese Samen durch gemeinschaftliche Bemühungen in Berlin und darüber hinaus zu finden und sie mit denen zu vereinen, die sie schätzen. Durch Saatgut-Sicherung, gemeinschaftliches Gärtnern, Geschichtenerzählen, Workshops, das Kochen traditioneller Rezepte und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft zeigen wir, wie Gemeinschaften Seite an Seite mit dem Land Widerstand leisten. Samen nutzen wir dabei als praktische Werkzeuge und kraftvolle Metaphern für Widerstandsfähigkeit und Regeneration, um die Systeme herauszufordern, die Gemeinschaften von ihrem landwirtschaftlichen Erbe trennen.
❝Wir sehen Samen als lebende Archive von Erinnerung und Widerstand. Wir bringen Samen und Pflanzen, die Geschichten gegen das Vergessen in sich tragen, zurück ins Bewusstsein.❞