A terra chama chama a terra

 

Regie: Raquel Versieux und Roberto Freitas (Brasilien, 30 Min., 2023)

 

Die bäuerliche Gemeinschaft „Caldeirão da Santa Cruz do Deserto” beherbergte einst 5.000 Menschen, die in der Stadt Crato in Brasilien selbstbestimmt und unter Wahrung ihrer Ernährungssouveränität lebten. Sie wurde 1937 von den Streitkräften des brasilianischen Staates gewaltsam massakriert. Dieses Ereignis ist in der Geschichte des Landes weitgehend ungeklärt geblieben, und seine Erinnerung ist der rote Faden, der die Stimmen der Frauen verbindet, die in dieser Region auf und mit dem Land leben. Dona Ana, Mitglied der Landlosenbewegung (MST), und Silvanete Lermen, Heilerin und Bäuerin, die zehn Hektar Agroforstwirtschaft in der semiariden Region betreibt, verweben einen Film über Frauen, Glauben, Landkonflikte, Wasser, Körper, Poesie, Wissen, Erinnerung und mögliche Formen der Kollektivität. Hörst du, wie die Erde uns ruft?

 

 

 

Quilombo, Continuum

 

Regie: Juliana Streva (Brasilien, 22:49, 2023)

 

Inspiriert von der Poesie und Politik von Beatriz Nascimento, zeichnet Quilombo, Continuum den lebendigen Puls des Quilombo als Erinnerung, Bewegung und Weltgestaltung nach. Durch eine spiralförmige Zeitlichkeit bewegt sich der Film durch die Wiederbelebung des Erbes des Quilombo in dem Gebiet, das heute Brasilien heißt, wo Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen. Er verwebt die Stimmen afrikanischer Denker*innen, Künstler*innen und Aktivisten*innen und lauscht der Black Radical Tradition, während er das Territorium über Zeit und Raum hinweg neu interpretiert. Gegen den fortdauernden Mythos der Rassendemokratie entsteht Quilombo, Continuum als Gegenarchiv, als Akt der filmischen Erinnerung und Neuinterpretation der heutigen Quilombo-Praxis.

 

 

Mãri hi – Der Baum der Träume

 

Regie: Morzaniel Ɨramari (Brasilien, 17 Min., 2023)

 

Nachdem der Schöpfer die Samen des Traumbaums gepflanzt hatte, wuchs der Baum, die Blumen blühten und die Waldbewohner*innen begannen zu träumen. Sogar die Hunde begannen zu träumen. Geleitet von der Stimme des indigenen Führers und großen Schamanen Davi Kopenawa Yanomami führt uns dieser hypnotische Film durch die Träume des Yanomami-Volkes. Während die Kamera durch den Amazonas-Regenwald gleitet, verstehen wir ihre Wertschätzung für die Kraft der Träume. Der Filmemacher Morzaniel Ɨramari fängt den Alltag und die Rituale seiner Gemeinschaft ein und nutzt das Kino, um uns der Welt der Geister näher zu bringen. Es ist eine Einladung zum Nachdenken, zum Träumen, damit wir wacher werden können. 

 

Bild Credit: Screenshot aus Chama Terra Terra Chama

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