Navdanya
Navdanya ist eine von Frauen geführte, von Bäuer*innen getragene Bewegung, die sich für den Schutz der biologischen und kulturellen Vielfalt einsetzt. Navdanya basiert auf der Philosophie der Erddemokratie und stellt sich den Planeten als eine Erdfamilie (Vasudhaiva Kutumbakam) vor, in der es keine Trennung zwischen Natur und Mensch und keine Hierarchien zwischen Arten, Kulturen, Geschlechtern, Ethnien oder Glaubensrichtungen gibt.
Seit über drei Jahrzehnten bewahrt Navdanya Indiens reiches Erbe an klimaresistentem und nährstoffreichem Saatgut. In mehr als 150 gemeinschaftlichen Saatgutbanken in 22 indischen Bundesstaaten werden einheimische Saatgutsorten gerettet, weitergegeben und angebaut, um die biologische Vielfalt lebendig und zugänglich zu halten. Im Mittelpunkt der Arbeit von Navdanya steht die Überzeugung, dass Nahrung keine Ware ist - sie ist Leben. Ohne giftige Chemikalien oder industrielle Eingriffe angebaut, wird Nahrung zu einem Weg, sich um die Erde zu kümmern, Böden und Wassersysteme zu regenerieren und die Artenvielfalt zu erhalten. Biologisch und ökologisch zu essen ist eine Verpflichtung zur persönlichen Gesundheit und zum Wohlergehen des Planeten.
Navdanya lädt Gemeinschaften auf der ganzen Welt ein, sich durch Bildungsprogramme an ihrer Earth University wieder mit der Erde zu verbinden. Die Kurse befassen sich mit Erddemokratie, Saatguterhaltung, Agrarökologie, regenerativer ökologischer Landwirtschaft, Indigenem Wissen und den Grundlagen der ökologischen Zivilisation. Der Name Navdanya hat eine doppelte Bedeutung: Er bezieht sich auf die „neun Samen“, die die biologische Vielfalt symbolisieren, und auf das „neue Geschenk“ - das Saatgut als Gemeingut, das frei geteilt und von denjenigen geschützt wird, die es besitzen.