Autoritarismus kann widerstanden und besiegt werden.

Auf der ganzen Welt entwickeln unzählige Menschen, Kollektive und Bewegungen kraftvolle und kreative Strategien, um sich nationalistischen, rassistischen, klassistischen und antifeministischen Kräften entgegenzustellen. Und es gibt viel voneinander zu lernen. In den letzten drei Jahren haben die International Research Group on Authoritarianism and Counterstrategies und kollektiv orangotango 50 Berichte aus erster Hand über solche antiautoritären Bewegungen und Widerstandsstrategien zusammengetragen, die in "Beyond Molotovs - A Visual Handbook of Anti-Authoritarian Counterstrategies" zusammengefasst sind.

Aufbauend auf diesem Projekt wollen wir Wege erkunden, wie wir die Zukunft radikal zurückerobern und echte, gelebte Utopien aufbauen können. Kommt vorbei für einen Tag über affektive Gegenstrategien und ein neues Verständnis von Antifaschismus, mit Workshops, einer Ausstellung, einer Podiumsdiskussion und einem Abend mit der AL.Berlin Crew.

 

Beyond Molotovs

Programm:

 

Ausstellung und Buchvorstellung:


“Beyond Molotovs – A Visual Handbook & Exhibition of Anti-Authoritarian Strategies”
ab 15 Uhr | Deutsch, Englisch


Autoritarismus funktioniert eher auf der Gefühlsebene als auf der Ebene der Argumente. Wie können wir autoritären Affekten entgegenwirken?
"Beyond Molotovs" versammelt 50 Erfahrungsberichte von antiautoritären Bewegungen, Aktivist*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt, die sich auf die sinnliche Dimension ihrer Strategien konzentrieren. Von der kollektiven Kunst feministischer Bewegungen in Indien, Iran, Mexiko und Polen bis hin zu Nähkollektiven, subversiver Internetästhetik in Hongkong und antiautoritären Brettspielen eröffnen die Beiträge neue Perspektiven auf Momente des Widerstands, der Subversion und des Schaffens.
Um 15 Uhr und um 19 Uhr findet die Ausstellungseröffnung mit einer Führung und einer kurzen Buchpräsentation in englischer Sprache statt.

 

 

 

Workshops:


Maps Against Authoritarianism
17 - 18.30 Uhr | Deutsch, Englisch |

Um Voranmeldung wird gebeten  via: workshop.beyondmolotovs@gmail.com


In Maps Against Authoritarianism führt Moses März die Teilnehmer in die experimentelle Kartografie als künstlerische Forschungsmethode ein, die Elemente der bildenden Kunst, der Sozialwissenschaft, des Aktivismus und des Geschichtenerzählens kombiniert, um Wissen auf intuitiv zugängliche und integrative Weise zu vermitteln. Um aktiv mit dieser alternativen Art des Schreibens zu experimentieren, werden die Teilnehmer*innen eingeladen, ihre selbst wahrgenommenen Positionen oder Bewegungen in dem Feld der (autoritären) Kräfte, in dem sie sich bewegen, zu kartographieren. Moses wird auch seine Karte "Majority Minority Machines" zeigen, die die lange Geschichte des Nationalstaates und den Transfer rassistischer Gesetze zwischen den USA, Deutschland, Israel/Palästina und Südafrika nachzeichnet.

 


AntifaFuturesTarots
15.30 - 19:30 Uhr | Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch |

Keine Anmeldung notwendig


Ecologías del Futuro laden zu ihrem Workshop AntifaFuturesTarots ein, einer Sammlung von Tarots über antiautoritäre Strategien, die in einem offenen Workshop kollektiv erstellt werden. Im Laufe der Jahrhunderte und überall auf der Welt gab es Tausende von Möglichkeiten, sich gegen Unterdrückung zu wehren und andere Formen des Zusammenseins und der Organisierung zu entwickeln. Welche sind für uns am sinnvollsten, welche wollen wir in unserem Werkzeugkasten behalten und mit in die Zukunft nehmen? Die endlosen Tarots sammeln antiautoritäre Praktiken, Schlüsselwörter, Objekte, Lieder, Übungen, Tipps, Strategien in Form von Bildern. Kommt vorbei und erstellt euer Tarot. Tarots nicht zum Deuten, sondern um die Zukunft zu gestalten!

 


Activist Banner Sewing Workshop
15.30 - 19:30 Uhr | Englisch |

Keine Anmeldung notwendig


Ton Melnyk und Masha Ravlyk, Künstler*innen, queer-feministische Aktivist*innen, Näher*innen aus Kiew, Teilnehmer*innen der ukrainisch-russischen Kunst-Aktivistengruppe Sewing Cooperative Shvemy und der ReSew-Nähkooperative, laden zu ihrem Activist Banner Sewing Workshop ein, um ein kollektives Aktionsbanner und andere Textilbanner zu Themen zu nähen, die euch am Herzen liegen.

 


Dream Counter
15.30 - 19:30 Uhr | Englisch, Türkisch |

Keine Anmeldung notwendig

Mit Dream Counter kreiert Aylin Kuryel einen Ort, an dem Albträume der Vergangenheit und der Gegenwart widerhallen und Träume, die unter verschiedenen Formen des Autoritarismus geträumt wurden, miteinander kommunizieren. Zwischen 1933-39 zeichnete die Berliner Journalistin Charlotte Beradt heimlich die Träume der Menschen während des Nazi-Regimes auf, woraus das Buch „Das Dritte Reich des Traums“ (1966) entstand. Im Dream Counter findet ihr Sticker, auf denen Alpträume aus dem Buch von Charlotte Beradt zu sehen sind. Eine Seite der Sticker ist frei, um eigene Träume aufzuschreiben. Nehmt die Aufkleber mit, hängt sie an die Stadtwände und ladet Passant*innen ein, die Träume zu lesen und ihre eigenen zu teilen.

 

Reclaim your antifascist future
15.30 -19:30 Uhr | Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch

Keine Anmeldung notwendig

kollektiv orangotango, mujer gallina, nico baumgarten und friends laden euch ein, eure eigenen Antifa-Aufkleber zu gestalten, zu drucken und zu verkleben. Create  your own antifa! Mit freundlicher Unterstützung vom Antifa Logo Archiv.

 

Podiumsdiskussion:


Panel: Beyond Authoritarianism: Antifascist Futures! mit Asef Bayat, Emily Dische-Becker & Verónica Gago
19:30 - 21 Uhr | Deutsch, Englisch (Simultanübersetzung)


Wir sind Zeugen einer globalen Ausbreitung nationalistischer, militaristischer, rassistischer, kolonialer und antifeministischer Ideologien und Politiken sowie zunehmend gewalttätiger Unterdrückungs- und Ausbeutungsmechanismen. Dieser autoritäre Wandel beschränkt sich nicht nur auf autokratische Kontexte - auch die "liberale Mitte" verlagert sich zunehmend auf autoritäre Regierungsmechanismen. Diese Konstellation zwingt uns, antifaschistische Strategien und Bündnisse neu zu überdenken. Wie erklären wir die emotionale Anziehungskraft des Autoritarismus? Wie können wir autoritären Affekten entgegenwirken? Welches Potenzial birgt der Antifaschismus als gemeinsamer politischer Horizont zur Rückgewinnung von Gegenwart und Zukunft gegen autoritäre neoliberale Normalität? Wie lässt sich die utopische Energie für die soziale Revolution zurückgewinnen?

 

 

Party:
Musik von AL.Berlin, Dimitra Zina and Hassandra.
Ab 21 Uhr


Lasst uns gemeinsam feiern und den Abend mit Musik ausklingen.

 

 

Alle Veranstaltungen sind barrierearm.

 

The 2020 Feminist Night March, Istanbul.
Ateş Alpar
Hongkong Protest Art, Kwai Fong Lennon wall
Studio Incendo
Feminist activists painted the names of victims of feminicide on a metal fence in front of the National Palace (...)
Ana Álvarez
An elderly woman picking up an eggplant from the ground during a verdurazo action, where producers give away vegetables (...)
Bernardino Avila
The painting by Fearless Collective shows two women holding each other (...)
Philippe Calia
Drafts for passport and flag for the Bishan Commune by Xiaoma and Chengzi. Courtesy of Ou Ning and the Bishan Commune.
Ou Ning and the Bishan Commune
A tapestry of Cordillera region, Philippines. (...)
Cian Dayrit
’Migration’, 50x70 cm, tracing paper mixed media
Ercan Altuntaş
To counter an anti-abortion boat-trip through the centre of Saint Petersburg by ultra-conservatives, feminist activists (...)
David Frenkel
The Gaviota de Plata (Silver Seagull) is the award given by the Viña del Mar music festival in Chile. (...)
montoneras.org; OPA Kolektiva; Taller Fábrika

Die International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies (IRGAC) ist eine Initiative der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen aus dem Globalen Süden zusammenbringt, um autoritären Kapitalismus, die extreme Rechte und strategische Antworten der Linken zu erforschen. 

 

kollektiv orangotango ist ein Kreis von kritischen Geograph*innen und Freund*innen, der sich seit den 2000er Jahren gemeinsam entwickelt hat. Als popular educators streben sie eine kollektive horizontale Wissensproduktion an; als aktivistische Wissenschaftler*innen verbinden sie praktische Interventionen und theoretische Reflexion. Sie stellen ihre Arbeit in den Dienst von emanzipatorischen Prozessen in Jugendclubs und Gemeinschaftsgärten, in Schulen und autonomen Sozialzentren, auf Parkbänken und in Hörsälen, in Favelas und in ländlichen Gemeinden. 

 

Gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.