José Chi Dzul realisiert in der Ausstellung U JUUM XUNÁAN KAAB Das Summen der Wächterbiene ein Wandgemälde mit dem Titel Conexión. Es ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Dichterin María Elisa Chavarrea, die sich in ihrem Gedicht U Juum Báalam Kaab mit der Melipona-Kultur und ihrer Verbindung mit der Maya-Sprache, auch im Hinblick auf ihr drohendes Aussterben, auseinandersetzt. José Chi Dzul übersetzt in seinem Werk die Sprache von Wörtern und Klängen in Farben und geometrische Formen, und spielt dabei auch mit lautmalerischen Elementen der Maya-Sprache. Diesen Prozess beschreibt er selbst als eine Rückbesinnung auf "die intimsten, unmittelbarsten Elemente der Natur", um die Komplexität des Lebensnetzes, in dem wir leben, zu visualisieren.

 

Mayur und Tushar Vayeda leiteten einen fünftägigen Workshop in Berlin über die Herstellung von natürlichen Pigmenten und über die erzählerische Tradition, Spiritualität und Praxis der Warli-Malerei. Im Anschluss erarbeiteten die Künstler einen Beitrag zur Ausstellung XOOK K’IIN Zeitlichkeiten wahrnehmen. Das Beobachten und Lesen der Natur ist auch Teil der Warli-Tradition und die verschiedenen Erfahrungen und Wissensformen, die damit einhergehen, werden von den Künstlern in einer dynamischen, sich stets weiterentwickelnden Installation anschaulich gemacht. Dazu gehören zum Beispiel die Regen-Vorhersagen die eng mit dem Gesang der Kua-Vögel (eine Vogelart, die nur vor dem Monsun auftaucht), den Positionen von Vogelnestern auf Bäumen, der Wanderung von Ameisen, oder den Farbveränderung von Fröschen verbunden sind. Das Werk entsteht im Austausch mit dem Warli-Schamanen Shantaram Gurkhanal und Suresh Burge, einem Kleinbauern aus der Gemeinde, die das Wissen über diese Methoden anwenden und bewahren.

 

Die Zusammenarbeit mit allen drei Künstlern begannen bereits Anfang 2022, woraus sich unter anderem auch eine Reihe von Workshops über die Herstellung von Naturpigmenten, die Traditionen des Geschichtenerzählens und die Bewahrung der Umwelt, entwickelte, die Ende letzten Jahres in ihren jeweiligen Gemeinden in Yucatán und Ganjad stattfanden.

 

Am Abend laden wir euch zu einer gemeinsamen Listening Session mit Duo Memory Biwa und Robert Machiri ein, einem multidisziplinären Künstler*innen- Kollektiv, das zwischen Windhoek (Namibia), Johannesburg (Südafrika) und Berlin (Deutschland) arbeitet. Listening at Pungwe ist eine akustische und visuelle Erfahrung, die Räume für ein geselliges Miteinander eröffnet. Zusammengetragen aus verschiedenen Archiven, entsteht eine Klanglandschaft aus Geschichten und Rhythmen, die über die Pflege des Landes, die Ernte und das Leben in und auf der Erde sprechen, und das Wissen darüber über Generationen hinweg weitergeben. Soundsystem: Mi tzi Sound & listening at Pungwe for DAAD Artist in Berlin Program