T R E N N U N G IMPOSSIBLE  

Regisseur: Heinrich Horwitz  

Mit: Oska Melina Borcherding, Lena Whooo, Rike Übermuth, Valerie Renay

 

Wenn Frauen in Partnerschaften durch ihren aktuellen oder früheren Partner Gewalt erfahren, sollten sie schleunigst das Weite suchen. Doch was, wenn das nicht geht - weil Täter und Betroffene gemeinsame Kinder haben? Und Mütter dadurch in einer Abhängigkeit zum Täter verharren müssen?

 

Gewalt gegen Mütter ist prevalent in Deutschland - dennoch ist es ein zu selten besprochenes Thema. Väter haben ein Recht auf Umgang mit ihren Kindern. Viele Täter nutzen dieses Recht aber aus, um weiter Kontrolle über ihre (Ex-)Partnerinnen auszuüben.

 

Betroffene Mütter finden oft keinen Schutz, auch das Familienrecht reicht nicht. Behörden wie Jugendämter und Familiengerichte sind zu wenig geschult, um diese Abhängigkeiten zu erkennen und blenden den Kontext der Gewalt häufig einfach aus. Hilfe gibt es oft erst, wenn die Situation bereits eskaliert ist. Jahrelang bleiben diese Frauen ungehört - Institutionen halten gewaltvolle Strukturen aufrecht und setzen sie fort. Mütter trauen sich selten, öffentlich über ihre Geschichten zu sprechen: Aus Angst vor weiterer Gewalt, aber auch aus Sorge um das Wohl der Kinder.

 

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen finden ihre Geschichten eine Bühne. Die Aufführung T R E N N U N G IMPOSSIBLE basiert auf Gesprächsprotokollen von vier Betroffenen. Regisseur*in Heinrich Horwitz wird gemeinsam mit vier Schauspieler*innen diesen Geschichten in einer künstlerischen Übersetzung zu Sichtbarkeit verhelfen. Die Herstorys sollen zu gegenseitigem Empowerment beitragen. Schauspieler*innen nehmen - stellvertretend für die Betroffenen - den Raum ein, der diesen Geschichten zusteht.

 

Performance auf Deutsch, für Szenen auf Englisch gibt es eine schriftliche Übersetzung ins Deutsche.

 

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JINEOLOJÎ – DIE WISSENSCHAFT DER FRAU UND DES LEBENS

Tanz-Performance von Sarah Zilan Koessler

 

Welchem Wissen wird ein Wert beigemessen und welches Wissen wird nicht mal als Wissen anerkannt?

 

Alle Lebensbereiche, auch diejenigen, die weder von Männern im Patriarchat gespürt oder gelebt werden, werden von ihnen bestimmt. In Geschichtsbüchern, im Rechtssystem, in der Wissenschaft wird ihr System gerechtfertigt und stabilisiert.

 

Die Jineolojî, oder auch die Wissenschaft der Frau und des Lebens, entstand in den befreiten Bergen Kurdistans, im Widerstand, fernab von den kapitalistischen, kolonialen und patriarchalen Einflüssen der industriell-modernen Städte.

 

Sie fordert uns heraus, unser Verständnis der Welt zu hinterfragen mit dem Ziel einer feministischen, ökologischen und gemeinschaftlichen Zukunft! Der Ursprung von Jin Jiyan Azadi.

 

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Im Anschluss spricht Nicole Opitz (taz-Redakteurin für Gender, Familienpolitik, Geschlechtergerechtigkeit i.V.) mit Expertinnen über die Situation betroffener Mütter und darüber, was sich ändern muss.

Trennung impossible – ein taz Talk mit:

Jacinta Nandi, Kolumnistin und Autorin von „50 Ways to Leave Your Ehemann“ (Edition Nautilus).

Asha Hedayati, Rechtsanwältin für Familienrecht und Aktivistin in Sachen Gewaltschutz.

Stefanie Ponikau, stellvertretende Vorstandsvorsitzende bei Die MIAs – Mütterinitiative für Alleinerziehende und Mitglied im Bündnis Istanbul-Konvention.

Katja Musafiri, taz-Redakteurin und Vorstand bei Flamingo e.V., einem Netzwerk für geflüchtete Frauen und Kinder.