Marcel Jean-Baptiste (Mawongany) wird die musikalischen und kollektiven landwirtschaftlichen Traditionen von Bélé und Lasoté vorstellen und ihre Bedeutung im Rahmen dekolonialer Ökologien auf Martinique erläutern. Durch den Einsatz von Körper, Seele und Geist macht Mawongany die Teilnehmer*innen mit seinen sozialen, ökologischen und künstlerischen Projekten vertraut. In einer Listening Session werden die Teilnehmer*innen in eine gemeinschaftliche Praxis eingeweiht, die Jahrzehnten der Kolonialisierung und Versklavung zum Trotz fortbesteht.

Luiza Prados essebare Installation "Lunar Tides and the Spirals of the Universe" ist eine Einladung zu einer kollektiven Performance durch das gemeinsame Essen; ein Ritual, das Veränderung und Transformation als grundlegende Kräfte des Universums betrachtet. Dieses essbare Kunstwerk erforscht die historischen Wege eines antiken Gewürzes, Medikaments und Aphrodisiakums namens Silphium - einer Pflanze, die während des Römischen Reiches bis zur Ausrottung übererntet wurde und Wellen der Zerstörung, Transformation und Veränderung auslöste, die durch Zeit und Raum widerhallen. Die Arbeit nimmt den Sylphis-Kult als Ausgangspunkt - eine antike religiöse Praxis, die sich um das Pflanzen, Pflegen, Wachsen, Schützen, Teilen und den Verzehr von Silphium in der Antike drehte - um die sich verändernden Formen der Verehrung und weiteren spirituellen Praktiken im Kontext der Klimakatastrophe zu untersuchen.

 

Programm:

 

19:00 – "Lunar Tides and the Spirals of the Universe" - Luiza Prado


20:30 – "Martinique, Bèlè, Lasotè, decolonial ecology, what’s it all about?" - Marcel Jean-Baptiste (Mawongany)


21:00 – Listening session  und Einführung in Bélé und Lasoté - Marcel Jean-Baptiste (Mawongany)