Das Refugee Gartenprojekt „Die Gärtnerei“ – eine Geschichte von Selbstermächtigung und Verdrängung
Spaziergangsgespräch und Filmvorführung17.00-19.00
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für Erwachsene
auf Deutsch/auf Englisch
Im Rahmen des Projekts “Fruchtbare Böden”, das sich mit den unterschiedlichen Nutzungen des Friedhofes, auf dem sich die Spore befindet, und der Frage nach dem Umgang mit Tod und Trauer auseinandersetzt, wollen wir uns mit dem von Refugees getragenen Gartenprojekt auseinandersetzen, das an diesem Ort 2015 entstanden war.
Ziel des Projektes “CoopCampus - die Gärtnerei”, das von raumlabor und der Schlesischen 27 initiiert wurde, war es, zusammen mit jungen Menschen, die auf verschiedenen Fluchtwegen Deutschland und Berlin erreicht hatten, Fragen nach neuen Formen des Zusammenlebens in der Stadt zu stellen. Die Gruppe junger Geflüchteter hatte ein verlassenes Steinmetzhaus, das an der Stelle stand, wo heute das Spore Haus ist, notdürftig renoviert und eine kleine Gartenschule eingerichtet, in der Deutschunterricht, Berufskunde, Garten- und Landschaftsgestaltung gelernt wurde und als eine improvisierte Volkshochschule Refugee-Erfahrungen mit der Nachbarschaft geteilt wurden. Das Projekt fand ein jehes und für den Bezirk unrühmliches Ende, als der zuständige Stadtrat für Umwelt- und Naturschutz, ehemaliges Mitglied der Afd und dann für die CDU tätig, den Schutz einer hier ansässigen Eule als Vorwand nutze, um das Projekt 2019 zu verdrängen.
Wir laden Beteiligte der Gärtnerei sowie alle Interessierten und Nachbar*innen zu einem gemeinsamen Austausch ein. Wir werden gemeinsam über den Friedhof spazieren und Geschichten und Erinnerunten teilen. Mit dabei sein werden Fetewei Tarekegn, der Gärtner und zentraler Protagonist des Projekts, sowie Andrea Hofmann und Christof Mayer von raumlabor. Zusätzlich zeigen wir den Film Terra Nova (2018) von Constanze Fischbeck.