Wasserspiegel – Water Bodies
.Öffnungszeiten
donnerstags: 15:00-20:00
freitags: 15:00-20:00
samstags: 12:00-20:00
sonntags: 12:00-20:00
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für Kinder und Erwachsene
mehrsprachig
Beiträge von: Hani Mojtahedy, Şermin Güven, Mamdouh Alshash, Meleko Al Silo, Mehmet Gürü Avcu, Emel Aydin, Susan Azizi, Resul Bafeyî, Şêrko Bêkes, Hesen Çalak, Songül Çelîk, Dimastan Essa, Laili Donya Faizi, Delchad Heji, Dîlber Hêma, Bişar İçli, Wansa Ismael, Lerzan Jandîl, Jineoloji Comittee, Ecological women’s village Jinwar, Berivan Omar, Gulistan Öner, Quasi Objects, Delil Souleiman, Markus Stein – Cashmere Radio, Abdulkerim Yaşar, Salîha Yaşar, Semiha Yıldız
Wasserversorgung, Tropfen für Tropfen, von Frau* zu Muschel zur Mücke, im riesigen Strudel des Wasserkreislaufs sprudeln alle Wesen zusammen und sind miteinander verbunden. Wasserspiegel – Water Bodies beschäftigt sich mit den Erfahrungen von Leben und Überleben im Angesicht der zunehmenden Wasserknappheit. Es sprechen Flüsse wie der Munzur und die Spree, sowie Bewohner*innen und Wasserschützer*innen entlang der einst schnellen, nun nur noch rinnenden Gebirgsbäche im Fließgewässernetzwerk von Firat/Euphrat und Dîcle/Tigris. Im Mittelpunkt des Projekts stehen Techniken der Wasserpflege, die seit Generationen durch Lieder, Volksgeschichten, alte und neu erfundene Mythologien und Erfahrungsberichte aus den kurdischen Gemeinschaften weitergegeben werden, die an den Ufern der Flüsse Ceq-Ceq/Dschaghdschagh, Erez/Aras, Xabûr/Khabur und Gola Urmiyê/Urmiasee leben, lieben und arbeiten.
Die Ausstellung spiegelt die kollaborative Arbeit Entlang der Flüsse Kurdistans der Anthropologin Şermin Güven in einem vielschichtigen multimedialen Projekt wider. Es beinhaltet neben vielen weiteren Beiträgen den Austausch von Wasserpraktiken und Mythen auf Wänden im Ökodorf Jinwar, Rojava, sowie Zeichnungen von Tieren rund um Hasankeyf, wie dem anatolischen Leoparden oder dem Stieglitz, der durch die Fluten im Tigris Tal vom Ausstreben bedroht ist. Bauern und Aufforstungsinitiativen wie Kezîyên Kesk geben in Tonaufnahmen Einblicke in die Herausforderungen des Bewässerns und Pflanzens in Zeiten der Trockenheit, während Wansa Ismael aus der Vergangenheit über Wasserholen und den fehlenden Wasserzugang für Alle sowie ihrem Glück berichtet, „die Braut des Hauses mit dem süßen Wasser“ zu sein. All diese Stimmen werden von ökologischen Recherchen begleitet, die die Politik der Wasserknappheit anhand von Karten und Satellitenfotos veranschaulichen. Diese Materialien sind das Ergebnis jahrelanger von Güven geführter Gespräche und werden in einem offenen Lernprozess weiterwachsen, der sich auf kollektive ökologische Praktiken und soziokulturelle Symbole im Bezug auf Wasser in Kurdistan sowie in kurdische Frauengruppen in Berlin konzentriert.
Die Musikerin Hani Mojtahedy erkundet die kulturellen Beziehungen des Wassers in ihrem weiter wachsendem Werk HJirok, das zum ersten Mal in einer Ausstellung zu sehen ist. Im Zagros-Gebirge angesiedelt, machen Videoperformances und eine Klanginstallation die materiellen Bedingungen der Landschaft greifbar, in der Hjirok, ein imaginäres Wasserwesen, wacht. Ein Geist aus der Vergangenheit, wartet unter einem Wasserfall in die Zukunft blickend darauf, dass sich die Körper in den fließenden Zustand der Welt integrieren.
Wasserspiegel - Water Bodies und die dazugehörenden öffentlichen Programme mäandern auf neuen Spuren der Zusammenarbeit, um das Bewusstsein für die sich im Fluss befindenden Wasserprobleme und gemeinsame Sorgestrategien zu stärken.
Quasi Objects hat einen generationsübergreifenden Raum zum Zuhören, Angucken und Austauschen entworfen. Im Flussbett schauen wir in die Tiefe und geben Raum für neue Akteur*innen, Impulse und Geschichten.
Die Stimmen, die über Wassergerechtigkeit, gesundes Wasser, Kultur- und Flussräume sowie ihre Rechte sprechen, sind auch im Radio hörbar. Die erste Radiosendung kann in der Mediengalerie gehört und gedownloaded werden. Das öffentliche Programm folgt den Wassergeschichten, die die Ausstellung über die Zeit verändern.
Geschichten und Mythen entsteht aus kreativer Handlungsmacht und sind ein Instrument des Widerstands und der ökologischen Transformation.
Bild aus dem Animationsfilm Cudiye Miranda von Semiha Yildiz