Wir werden Fragen rund um die Wiederverwurzelung zu einem "radikalen Diasporismus" im Dialog mit Gefühlen der Solidarität nachgehen , die sich an vor- und antizionistischen Ethiken und Praktiken orientieren. Wie können wir uns in einer Ökologie verschiedener Diasporas versammeln,die gegenwärtig in Berlin zusammenkommen, und uns gemeinsam den Pflanzen zuwenden?

 

Insbesondere werden wir Heilpflanzen zum Schutz vor Krankheiten ausfindig machen und fragen: Wie könnte "Schutz" jenseits der Logik militarisierter Grenzregimes funktionieren? Was können wir von den Weisheiten der Pflanzen unserer Vorfahren lernen?

 

Während des Workshops werden wir untersuchen, wie bestimmte Kräuter im Spore Garten sich mit dem Nerven- und Immunsystem verbinden, und gemeinsam über die  Heilpflanzen nachdenken, die wir für die Symptome unserer Gegenwart nutzen  können.

 

Wir laden dazu ein, aus diesen Geschichten und Traditionen heraus eine Praxis der Kräuterkunde zu entwickeln, die als kulturübergreifendes Bindeglied  funktioniert und sich ethnonationalistischen Zwängen entzieht.

 

"Der Bereich der Gesundheit und des Heilens hatte trotz aller auferlegten Beschränkungen nur wenige oder gar keine Grenzen in der Pale. Juden und Jüd*innen sowie Nicht-Juden und Nicht-Jüd*innen, deren Leben sich tagtäglich kreuzten, borgten sich frei voneinander, wenn es um Gesundheit und Heilung ging"  
~ Cohen & Siegal in Ashkenazi Herbalism: Die Wiederentdeckung der Kräutertraditionen der osteuropäischen Juden 

 

Mit einer Einführung von Mikhail Lylov und moderiert von Shelley Etkin.