Den Himmel Schweben Lassen
Diskussion: Jenseits von Nation und Gewalt – Familie anders denken17.00-21.00
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für Kinder und Erwachsene
auf Deutsch/auf Englisch
Unter dem Motto „Den Himmel Schweben Lassen“, einer Plattform für Solidarität und kulturelles Schaffen in der Spore Initiative, dient das Studio der Spore als Ankerpunkt für ein umfangreiches Programm, das sich um kreative Auseinandersetzungen mit Familie, Kindheit und Adultismus entfaltet.
Für diese Veranstaltung laden wir junge Menschen aus der Jugendhilfe, Kultur- und Sozialarbeiter*innen, Politiker*innen und Künstler*innen ein, Erfahrungen zu verweben, um Familie jenseits des patriarchalen Wohlfahrtsstaates zu denken. Eine Familie, die nicht diszipliniert oder kontrolliert, sondern zusichert, nährt und spielt.
Wir freuen uns, dass Asha Hedayati an der Diskussion teilnehmen wird. Sie ist Rechtsanwältin und seit fast 10 Jahren im Bereich Familienrecht tätig, wobei ihr Schwerpunkt auf der Vertretung von Frauen liegt, die von Gewalt betroffen sind. Außerdem bildet sie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in Frauenhäusern und Frauenberatungsstellen in ganz Deutschland aus und ist Gastdozentin für Familienrecht und Kinder- und Jugendhilferecht an verschiedenen Universitäten.
Im Jahr 2022 lebten in Deutschland rund 121.000 Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe. Weitere 86.000 befanden sich in Pflegefamilien. Während im Bundestagswahlkampf 2025 das Bürgergeld stark polemisiert und Empfänger*innen als „Totalverweigerer“ stigmatisiert wurden, blieb die Perspektive von Kindern und Jugendlichen, die in solchen Haushalten aufwachsen oder aufgewachsen sind, unsichtbar. Dabei stammen circa 65% der jungen Menschen in der Jugendhilfe aus Familien, die Transferleistungen beziehen.
Polarisierungen, Schuldzuweisungen und Individualisierung von Armut, prekären Arbeits – und Aufenthaltsbedingungen und Krankheit – wie im Wahlkampf 2025 geschehen – wirken auf junge Menschen. Sie bedrohen ihre Zukunft, schließen sie aus und behindern aktiv ihre Möglichkeiten auf ein sicheres Leben.
Doch was wäre, wenn es anders wäre? Wie könnte eine kritische Soziale Arbeit aussehen, eine, die nicht defizitorientiert vorgeht, die Räume und Möglichkeiten jenseits von Bewertung und ökonimischen Prinzipien schafft? Wie lassen sich Recht und Jugendhilfe als Systeme bedingungslosen Schutzes neu denken? Was ist notwendig, damit staatliche Unterstützung wirkt und ökonomische und soziale Ungleichheit überwindet? Wir suchen nach Orten, an denen Barrieren abgebaut wurden und Räume entstanden sind, in denen Trauer geteilt und vielfältige Formen des Miteinanders ein Zuhause gefunden haben: intersektional, gerecht, aufbrechend.
Mit Careleaver e.V., Asha Hedayati, Solidaritätstreff Soziale Arbeit und João Albertini