Xook K’iin - Workshop zum Verhalten der Ameisen
In sechs Workshops, gestaltet von der Künstlerin Cecilia Moo, der Biologin Rocío Bárcenas und der Musikerin Oksana Bila gestalteten, konnten teilnehmende Kinder auf spielerische und kreative Art und Weise die Rolle der Ameisen als Bioindikatoren im Xook K’iin, der traditionellen Methode vieler Maya Gemeinschaften zur Wettervorhersage, entdecken. Innerhalb der Workshops ermöglichten sensorische, künstlerische und musikalische Methoden den Teilnehmenden, eine spielerische Annäherung an die Methode. Integriert wurden genaue Naturbeobachtungen, ein reger Wissensaustausch zwischen verschiedenen Generationen, Aspekte aus der Umweltbildung und Bürgerforschung, Elemente die die Workshops so zu einem kollektiven, generationenübergreifenden Forschungsprojekt machten. Teilgenommen haben Kinder zwischen 6 und 12 Jahren aus verschiedenen Gemeinden in Campeche. Die Zeichnungen und Malereien der Kinder, die im Workshop entstanden sind, werden auch als Teil der Ausstellung Xook K'iin Zeitlichkeiten wahrnehmen in Berlin zu sehen sein.
Um das Verhalten der Insekten zu verstehen, erforschten die Kinder die Vielfalt der Ameisenarten, ihre soziale Organisation, den Aufbau eines Ameisenhügels, Formen der Ameisen-Kommunikation und die Beziehung zwischen Ameisen und Mykorrhiza Pilzen. Dabei untersuchten die Kinder auch die zentrale Rolle der Ameisen als Beschützerinnen verschiedener Pflanzen. Ihre Beobachtungen hielten die Kinder in Worten und Zeichnungen in ihren eigenen Logbüchern fest. Der Xook K'iin ist eine ökologische Praxis, die seit Generationen hauptsächlich mündlich weitergegeben wird. Innerhalb des Workshops tauschten sich die Kinder auch mit der älteren Generation über den Xook K'iin aus.
Natur genau beobachten, sich Zeit nehmen, still werden, zuhören – das übten die Kinder in diesem Workshop, um die Ameise und ihr Verhalten besser zu verstehen. Mit Lupen ausgestattet untersuchten sie die Anatomie und Bewegungen der Ameisen und fertigten Zeichnungen an. Tonaufnahmen von Ameisen und anderen Insekten halfen ihnen ähnliche und einzigartige Geräusche zu identifizieren. Aus dem Gelernten gestalteten die Kinder gemeinsam mit den Workshopleitenden, insbesondere der Musikerin Oksana Bila, verschiedene kreative Projekte rund um die Ameise – Musik mit Instrumenten die Geräusche aus der Natur nachahmen, ein Tanz, der das Sozialverhalten der Ameisen spielerisch interpretierte, sowie Zeichnungen von Geräuschen und den Ameisen selbst.
Die Bewegungen von Ameisen verändern sich abhängig von Temperaturschwankungen – ein Phänomen, das in dem Xook k'iin eine wichtige Rolle spielt. Anhand verschiedener Übungen lernten die Kinder mehr über die Bewegungen und Wege der Ameisen, und darüber wie sie untereinander kommunizieren. Um, zum Beispiel, die eingeschränkte Sicht der Ameisen besser nachvollziehen zu können, übten die Kinder mit verdeckten Augen, ihren Weg anhand von Gerüchen zu finden. Eine andere Übung bestand darin, eine mentale Karte ihres Heimwegs zu zeichnen, die auch die Wetterbedingungen und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die Reise mit einbezogen. Wie sähe dieser Weg aus, würde man ihn als Ameisen zurücklegen? Welche Auswirkungen hätten die Sonne, der Regen oder der Wind darauf? Spielerisch haben die Kinder Szenarien und Reaktionen der Ameise ausgearbeitet, indem sie verschiedene Situationen vor einem imaginären Ameisenhaufen nachspielten.
Mitwirkende
Lucía Sharedi Alejo Chi , Oded Sofía Alejo Chi , Rocío Bárcenas , Kateryna Bila , Oksana Bila , Ramón Casanova Chi , Gedher Edith Cervera Angulo , Jadive Jesarela Chi Valdez , Luna Gabriela Chi Valdez , Arlet Alejandra Cruz Chi , Luis Gadiel Dorantes Martin , Jesús Emmanuel May Clemente , Octavio Emmanuel Medina Angulo , Yaneysi Giovaba Medina Chi , Irayde Athenea Medina Santiago , Cecilia Moo
Dieser Text ist eine überarbeitete und gekürzte Version von Cecilia Moos Beschreibung des Workshops.
Die Bearbeitungen wurden von Spore Initiative vorgenommen.