Besonders deutlich wird die Zerrissenheit der Linken in außenpolitischen Fragen, auch im Nahen Osten. Statt Grundlagen des Völkerrechts und menschenrechtsbasierte Positionen gegenüber allen Akteur*innen hochzuhalten, haben sich Linke beim Thema Israel und Palästina in feindseligen Lagern eingerichtet. Die einen betonen Israels Recht auf Selbstverteidigung, die anderen das Recht der Palästinenser*innen auf Widerstand, gegenseitig beschimpft man sich als „Israel-Hasser“ und „Genozid-Komplizen“. 


Wie kann es sein, dass die Verteidigung von Menschenrechten, die Teil der DNA jeder linken Bewegung ist, zu so unterschiedlichen Positionen führt? Was hat diese Entwicklung mit der deutschen Vergangenheit, dem Holocaust und der Staatsräson zu tun? Welche Rolle spielen andere Themen – sozioökonomische Fragen, Klimawandel, Pazifismus, Migration und Integration? Gibt es einen Minimalkonsens linker Überzeugungen, der den öffentlichen Diskurs zurück in die Mitte holen und auf demokratische, rechtsstaatliche Grundlagen stellen könnte? Und lässt sich ein Konzept für modernes linkes Denken finden, das bei den Herausforderungen unserer Zeit Orientierung bietet? 

 

Teilnehmer*innen: Kristin Helberg (Moderatorin), Dr. Emilia Roig, Nadim, Professor Dr. Dr. h.c. malt. Gesine Schwan, Robert Misik

 

Die Veranstaltung ist Teil der Zeit zu redenVeranstaltungsreihe.

 

Image:  “A Palestinian girl carries a child through the rubble of houses destroyed by Israeli bombardment in Gaza City on March 3” AFP/Via Getty Images

Kristin Helberg
Dr. Emilia Roig
Nadim
Robert Misik
Professor Dr. Dr. h. c. malt. Gesine Schwan