Unterdessen zeigen Meinungsumfragen in den USA und Deutschland, dass eine Mehrheit der Bevölkerung gegen diesen Krieg ist, während die Bundesrepublik neben den USA zur wichtigsten Unterstützerin Israels geworden ist (lt. SIPRI auch militärisch). Die Art der Kriegsführung stellt die deutsche Staatsräson, auf die sich Politiker*innen hierzulande weiterhin berufen, jedoch auf eine harte Probe. Die diversen Verfahren vor internationalen und deutschen Gerichten zeigen auch, dass es gewichtige Gründe dafür gibt, die Bedeutung der vagen Staatsräson-Formel auszuloten.  


 
Der Politologe Daniel Marwecki hat über die ersten Jahrzehnte der deutsch-israelischen Beziehungen geforscht und ist dabei zu Ergebnissen gekommen, die in weiten Teilen nicht dem heute oft bemühten Narrativ eines regelrechten Wunders solcher Beziehungen nach der Shoah entsprechen, sondern politische Interessen auf beiden Seiten in den Mittelpunkt rücken. Die später erfolgte Romantisierung dieses Verhältnisses erscheint bestenfalls fragwürdig. 


 
Die Publizistin Charlotte Wiedemann befasst sich seit Längerem mit deutscher Erinnerungskultur, auch mit dem Umgang mit deutschen Massenverbrechen neben dem Holocaust. 


 
Mit beiden geht Riad Othman, Nahostreferent der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international e.V., ins Gespräch über ihre Ansichten deutscher Politik und Erinnerung vor dem Hintergrund des vollständigen Zerstörung Gazas und zunehmender Repression von Protesten, die sich dagegen wenden. 


 
Organisiert von medico International e.V. 

Daniel Marwecki
Riad Othman
Charlotte Wiedemann