Waral Prakalp - Schützer*innen der Wälder ist eine Ausstellung, die sich mit alten und zeitgenössischen Praktiken und Methoden des Waldschutzes, der Wiederaufforstung und der Agroforstwirtschaft beschäftigt. Alles, was zu sehen ist, ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Initiative, die der Ausstellung ihren Namen gegeben hat: Waral Prakalp, eine Gruppe von Indigenen Warli-Künstler*innen und -Bäuer*innen aus dem Dorf Ganjad in Maharashtra.

Waral Prakalp

Ziel der Initiative ist es, ökologische und künstlerische Praktiken durch die Einrichtung eines Gemeinschaftsraums im Dorf zu verbinden und die Rolle traditionellen Kunstformen und traditioneller landwirtschaftlicher Methoden als Mittel zum Erhalt sowohl der Waldökosysteme als auch des ländlichen Lebens wiederherzustellen. Da die fortschreitende Entwicklung Schneisen in der Region schneidet und die Gemeinschaft vom Wald trennt, werden Traditionen in Mitleidenschaft gezogen. Genau in hier werden die lokalen kreativen Methoden wirksam und inspirierend.

 

 

So planen Lata und Suresh Bonge beispielsweise die Wiederbelebung der Raab- Anbaumethode - einer sich wandelnden Tradition des Anbaus von Mischkulturen, bei der schädlingsbekämpfende Pflanzen als Alternative zu chemischen Pestiziden verwendet werden. Pradeep Gimbhal, ein junger Adivasi-Bauer, und Mayuresh Patil, der mit traditionellen Baumethoden arbeitet, entwickeln gemeinsam kostengünstige und nachhaltige Lösungen für eine gemeinschaftlich genutzte Saatgutbibliothek und eine Baumschule. Sie sollen helfen lokales Saatgut und Setzlinge zu bewahren und weiterzugeben, die an den heimischen Boden, das sich ändernde Klima und biotische Faktoren angepasst sind. Durch eine Virtual-Reality-Erfahrung werden die Besucher in diese und viele andere Innovationen versetzt, in denen die Warli Adivasi das Wesen eines Waldes zum Leben erwecken, der Bäume, Planzen und sowie heilige Lebensformen beheimatet.

 

 

Für die Ausstellung beauftragt wurden Gemälde, Skulpturen, Musikinstrumente, Installationen, Fotografien und Texte, die zeigen, wie heilige Schreine, die Kartierung des Geländes, die Bewahrung traditioneller Saatgutsorten und andere kulturelle Instrumente weiterhin für den Schutz des Waldes in ländlichen Gebieten eingesetzt werden. Dazu gehören Wandmalereien in der traditionellen Gond-Methode der Indigenen Modhya Paradesh-Gemeinschaft sowie die Warli-Malerei aus Maharashtra - zwei traditionelle Kunstformen, die in letzter Zeit vor allem durch Männer außerhalb ihrer jeweiligen Gemeinschaften verbreitet wurden und die Frauen, eine Vorreiterrolle in dieser hatten und sie seit Jahrhunderten weitergegeben haben, in den Hintergrund drängen. Im Rahmen der Ausstellung wird auch erkundet, wie Bäuer*innen und Künstler*innen gemeinsam eine Saatgutbibliothek und eine Baumschule mit einheimischen Saatgutsorten aufbauen können, um Lernprogramme durchzuführen. In Liedern und Filmen wird die tiefe Verbundenheit des Waldes mit seinen heiligen Beschützer*innen dargestellt: die Waghoba-Schreine, die einer Tiger-schutzgottheit des Waldes gewidmet sind, traditionelle Tarpa-Musiker*innen und -Tänzer‘innen sowie ältere Heiler*innen. Das begleitende öffentliche Programm macht die Stimmen der einheimischen Kleinbäuer*innen hörbar und fördert den Dialog über nachhaltige Agroforst-wirtschaft, Bewässerungsmethoden und die verborgenen Zusammenhänge zwischen Natur, spirituellem Wohlergehen und kultureller Fürsorge.