Gebaute Utopie
JINWAR - ein feministischer Ort des ökologischen Widerstandes /Aufbruchs - eine Antwort auf die Krisen unserer Zeit.17.00-19.00
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für Erwachsene
auf Deutsch/auf Englisch
Wir laden Dich zu einem Gespräch mit Şermin Güven ein. In dem es darum geht wie sich kurdische Gemeinschaften in Jinwar im Angesicht der ökologischen Krise (um-) organisieren und zusammen an unabhängigen Lösungen arbeiten, wie z. B. durch gemeinschaftliches Gärtnern, das Sparen von Wasser, Gesundheitsversorgung und vieles mehr.
AnmeldenInmitten des anhaltenden Krieges, des Chaos und der ökologischen Krise entstand in Syrien die Idee für ein feministisch-ökologisches Frauendorf. Dieses Dorf, JINWAR, wurde seit 2015 im Nordosten Syriens (Kanton Hesekê/AANES) von kurdischen Frauen selbst entwickelt. Als feministische Utopie zielt es auf ein Leben in einer freien und gesunden Gesellschaft. Die Form des Dorfes, die Symbole an den Wänden, die hier angebauten Kräuter und die Bildungsangebote sollen das Dorf zu einem Ort des Ankommens und der Entfaltung für Frauen und Kinder machen, die vielfältigen Krisen ausgesetzt sind und ihr Herkunftsorte verlassen haben. Am 25.11.2018, dem Tag gegen Gewalt gegen Frauen, wurde das ökologische Dorf durch verschiedenen lokalen Frauen-Initiativen aus eigener Kraft fertiggestellt, und dies trotz des andauernden Bürgerkrieges. Wo Krisen und ihre Kaskaden ihren Lauf nehmen, bauen Frauen ihre eigenen Orte: In den Städten ihre Gärten und am Rande des Kriegen ihre eigenen Dörfer! JINWAR leistet einen Beitrag zur Inspiration angesichts der aktuellen Krisen unserer Zeit.
Welche praktischen Schritte prägen das tägliche Leben von JINWAR? Welche Art des Gärtnerns begleitet ihre autonome Idee von Gesundheit [Şîfa Jin]? Welche Rolle spielt das Wasser in ihrer Alltagspraxis? Wo kommt das Verständnis für eine neue Frauen-Umwelt-Beziehungen her? Wie wird die Fürsorge für jeden einzelnen [Hevaltî] zum Zentrum der Philosophie des ökologischen Dorfes JINWAR?
Dieses Gespräch ist das erste in einer Reihe von Veranstaltungen zu Kräutergärten. Wir wollen einen Raum des Austausches schaffen zwischen gemeinschaftlich organisierten Gärtnern, Heilkräuterkundigen und Menschen, die sich heilenden Praktiken verschrieben haben. Es wird in diesen Gesprächen um traditionelles medizinisches Wissen gehen, um unterschiedliche Vorstellungen von Gesundheit und Wohlbedfinden, um die Frage nach gemeinschaftlichen Beziehungen zu bestimmten Pflanzen, Traditionen und Werten sowie um Formen der sozialen Unterstützung und solidarische Strukturen der Gesundheitsfürsorge.